Papierfischchen erkennen
Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) gehören zu den häufigsten, aber oft unterschätzten Schädlingen in Innenräumen. Diese eher nachtaktiven Insekten sind bekannt für ihre Schäden an Büchern, Dokumenten, Fotos und anderen zellulosehaltigen Materialien. Neben den materiellen Schäden können sie bei wiederholtem Auftreten auch Ekelgefühle oder Angstzustände auslösen.
Hier erfahren Sie, wie Sie diesen Schädling erkennen, welche Gefahren sie bergen und was Sie tun sollten, um Papierfische bekämpfen zu können.
Was sind Papierfischchen?
Papierfischchen sind kleine, schuppenbedeckte Insekten aus der Familie der Schuppenfischchen (Lepismatidae) und sind eng mit Silberfischchen verwandt. Sie leben bevorzugt in menschlichen Behausungen und gelten daher als „synanthrop“.
In den letzten Jahren haben sie sich auch in Europa stark verbreitet und sind das ganze Jahr über in Wohnungen und Häusern, aber auch in Museen und Archiven, sowie in Bürogebäuden anzutreffen – Vorzugsweise in trockenen Räumen fühlen sie sich wohl.
Wie sehen Papierfischchen aus?
- Aussehen:
- Länglicher, silbrig-grauer Körper
- Größe: 10–15 mm
- Lange Antennen und drei Schwanzanhänge
- Bewegung:
- Flink, können Wände hochklettern und sich an Decken halten
- Aktivität:
- Meist nachtaktiv, meiden helles Licht
- Lebensraum:
- Verstecken sich tagsüber in Ritzen, hinter Möbeln, in Bücherregalen oder Sockelleisten
Tipp: Wenn Sie ein silbrig-graues Insekt an der Wand außerhalb von Bad oder Keller entdecken, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Papierfisch.
Wissenschaftlicher Steckbrief: Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata)
Allgemeines:
- Klasse: Insekt
- Ordnung: Zygentoma (Fischchen)
- Familie: Lepismatidae
- Körperlänge: 11–15 mm (ausgewachsene Exemplare)
- Körperform: Spindelförmig
- Körperfarbe: Stumpf grau-metallische Schuppen auf der Körperoberseite
Besonderheiten:
- Überwiegend lichtscheu und nachtaktiv
- Fühler und Cerci (Terminalfilum) deutlich länger als der Körper
- Unpigmentierte Körperanhänge, z. B. Fühler
Auffällig stark behaarter Kopf - Abdomen mit drei abstehenden, steifen Borsten, angeordnet in kurzen Querreihen
Lebensraum:
Bevorzugt tageslichtarme und beruhigte Bereiche
Optimale Umgebungsbedingungen:
- Konstante 23–24 °C
- Mindestens 50 % relative Luftfeuchte
Lebensdauer:
- 3–10 Jahre
Vermehrung der Papierfischchen
Ein weibliches Papierfischchen legt pro Jahr etwa 50 Eier ab, bevorzugt in trockenen und dunklen Verstecken. Die Zeitspanne von der Eiablage bis zum ausgewachsenen Insekt variiert zwischen ein und drei Jahren, abhängig von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Während ihrer Entwicklung häuten sich die Tiere mehrfach. Papierfische haben eine lange Lebensdauer und können unter idealen Bedingungen bis zu acht Jahre alt werden. Mehr über diesen Schädling erfahren hier.
Sind Papierfischchen gefährlich?
Während Silberfischchen hauptsächlich als harmlose Lästlinge gelten, stellen Papierfische eine echte Gefahr für wertvolle Materialien dar. Ihre bevorzugte Nahrung sind stärke- und zellulosehaltige Stoffe, weshalb sie Bücher, Gemälde, Fotos und Tapeten stark beschädigen können.
Papierfischchen Unterschied Silberfischchen – Erfahren Sie hier den Unterschied.
Hauptgefahren durch Papierfischchen:
- Materialschäden:
Zerfressene Dokumente, beschädigte Fotos oder Gemälde und durchlöcherte Tapeten. - Psychologische Belastung:
Wiederholte Sichtungen können bei empfindlichen Personen Ekelgefühle, Stress oder sogar Phobien auslösen.
Besonders in Archiven, Museen oder Bibliotheken sind Papierfischchen ein ernstzunehmendes Problem.
Wie erkennt man einen Papierfischchen Befall?
Ein Befall ist anfänglich schwer zu entdecken, da die Tiere nachtaktiv sind und sich tagsüber gut verstecken. Hinweise auf Papierfischchen können sein:
- Beschädigungen an Büchern, Papier, Tapeten oder anderen zellulosehaltigen Materialien.
- Kotkrümel oder Schuppen in gestapeltem Papier oder Kartons.
- Direkte Sichtungen, besonders nachts oder an Wänden.
Da Papierfische durch kleinste Ritzen schlüpfen können, breitet sich ein Befall im gesamten Gebäude aus.
Bei einem hohen Befallsgrad werden Papierfischchen so aktiv, dass sie täglich sichtbar sind.
Was tun gegen Papierfischchen?
Eine strukturierte Vorgehensweise ist entscheidend, um Papierfischchen erfolgreich zu bekämpfen. Beachten Sie dabei folgende Schritte:
1. Befall identifizieren
- Stellen Sie sicher, dass es sich wirklich um Papierfische handelt, da andere Fischchen-Arten unterschiedliche Bekämpfungsstrategien erfordern.
2. Nahrungsquellen entfernen
- Lagern Sie Bücher, Fotos und andere zellulosehaltige Gegenstände in geschlossenen Behältern.
- Verstecke beseitigen? Verschließen Sie Spalten und Ritzen mit Silikon oder speziellen Dichtungsmitteln.
WICHTIG: Warten Sie damit jedoch, bis der Befall erfolgreich bekämpft wurde.
3. Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen
Achtung: Schädlingsbekämpfungsmittel sind Gefahrstoffe und dürfen nur von Fachkräften angewendet werden. Unprofessionelle Anwendungen können gesundheitliche Schäden verursachen oder den Befall verschlimmern.
4. Fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen
Ein erfahrener Schädlingsbekämpfer kann den Befall präzise beurteilen und gezielte Maßnahmen durchführen. Dies ist besonders bei einem großflächigen Befall wichtig. Erfahren Sie hier weshalb.
Fazit: Papierfischchen erkennen und loswerden
Papierfische sind nicht nur lästig, sondern können auch erhebliche Schäden an wertvollen Gegenständen anrichten. Eine frühzeitige Erkennung und konsequente Bekämpfung sind entscheidend, um größere Probleme zu vermeiden. Ziehen Sie bei einem starken Befall unbedingt einen Fachmann hinzu
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